Allein auswandern nach Norwegen in 91 Tagen - mein Tagebuch

 

Natürlich habe ich mehr als 91 Tage für meine Auswanderung gebraucht, aber das war sozusagen die heiße Phase, in der tausende Kilometer allein mit dem Auto und meinem Haushalt im Kofferraum gefahren bin. Mein Kopf war ständig mit irgendwelchen Fragen beschäftigt, denn immer wieder baute ein Schritt auf dem anderen auf.

So schwierig es am Anfang war, umso mehr war ich in der zweiten Phase im Flow und vieles hat sich einfach ergeben. 

Ich habe schnell wunderbare Menschen kennengelernt und viel Unterstützung erfahren. 

#1 - 1. Fahrt in den Norden

Tag #1 26.2.2023

Ich lasse die Grazer Oper hinter mir und mache mich auf in Richtung Norden. Auf in ein neues Leben, von dem ich schon so lange träume. Mein halber Haushalt ist im Kofferraum und ich habe noch keine Ahnung, wo ich ankommen werde.

Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich immer, wenn es in den vergangenen Jahren darum ging, die Zukunft zu visualisieren, mich in Norwegen gesehen habe. Bis 2020 (vor Corona) hatte ich keine Ahnung, wie das jemals Realität werden sollte. Aber diese letzten Jahre haben mir gefühlt die Welt eröffnet und die Grenzen in meinem Kopf gesprengt. Ich habe immer geglaubt, dass ich ohne meine Hände kein Geld verdienen kann. Die Lockdown-Zeit hat mich eines Besseren belehrt und mir die Onlinewelt eröffnet. Inzwischen mache ich immer wieder Online-Beratungen und habe mir damit eine weitere Einnahmequelle geschaffen. Außerdem habe ich noch einen Onlinekurs über die Entwicklung des Kindes im 1. Lebensjahr, welcher all mein Wissen und die Erfahrungen der letzten 20 Jahre widerspiegelt, aber inzwischen meine Anwesenheit nicht mehr braucht. Es ist also ein passives Einkommen.

Nach 11 Stunden war ich dann endlich bei einer langjährigen Freundin und ihrer Familie in Kirch Rosin. Das war meine ständige Anlaufstelle auf dem Weg in den Norden - auch schon all die Jahre zuvor.

Tag #3 28.2.2023

Nach einem entspannten Tag bei Ines habe ich mich am 3. Tag die Fähre um 15:10 von Rostock nach Trelleborg genommen. Um 21.10Uhr waren wir in Schweden. WLAN auf der Fähre hat leider nicht funktioniert, denn eigentlich wollte ich noch an der letzten Stunde meines Norwegisch-Kurses teilnehmen.

Tag #4 1.3.2023  

Ich bin gefahren und gefahren und gefahren … habe im Sitzen im Auto geschlafen. Das ist wirklich nicht so zu empfehlen. Ich habe das auch nicht aus Geiz getan, weil ich kein Hotel zahlen wollte, sondern weil ich vorwärtskommen wollte und mich geärgert hätte, wenn ich z.b. schon um 18 Uhr irgendwo ankomme und eigentlich aber noch weiterfahren könnte. Zwar bin ich diese Strecke schon einige Male gefahren, aber nie im Winter und somit konnte ich schwer einschätzen, wie lange ich immer fahren würde.

Es war teilweise echt anstrengend, weil viele Parkplätze dunkel und verlassen ausgeschaut haben und ich darauf keine Lust hatte. Das hat mich aber oft dazu gebracht, länger zu fahren als eigentlich gesund ist. Teilweise war ich dann schon echt müde und auf einen geeigneten Parkplatz gehofft. Jede:r der oder die schon mal im Dunklen in Schweden auf Schneefahrbahn hinter LKWs hergefahren ist, wird wissen, wovon ich spreche.  

Tag #5 2.3.2023

Ich bin schon in Umea und schaue kurz bei Lin vorbei. Sie hat mir 2019 meinen Norwegenurlaub gerrettet. Die Stadt ist ganz schön herausfordernd und auch sehr kalt - vereiste Straßen und Wege und es ist sehr schwierig einen Parkplatz zu finden. Das Fahren im Dunklen war sehr schwierig und herausfordernd - überall Schnee und Eis und leere, dunkle Parkplätze. Das muss ich dann auch nicht haben, also fahre ich immer wieder weiter und noch einen Parkplatz weiter und noch einen weiter und irgendwann war ich schon sehr müde. Zum Glück hatte ich immer mal wieder LKWs mit gutem Licht, an die ich mich anhängen konnte.

Tag #6 3.3.2023

Ich fahre über die Grenze und nehme die grüne Linie, nachdem ich nichts zu verzollen habe. Da kommt doch glatt ein Polizist herbeigelaufen und winkt mich zur Seite. Oh weh, was der wohl will. Er fragt mich, woher und ich komme und was ich vorhabe. Ich meine, dass ich nach Norwegen ziehen möchte, kann ihm aber noch nicht mal meinen Tourguide-Vertrag vorlegen, geschweige denn einen Mietvertrag oder irgendwas. Leicht naiv im Nachhinein. Mein Auto war vollgepackt und mir graute schon beim Gedanken, dass sie alles ausräumen wollen. Er hat mich gefühlte hundertmal gefragt, ob ich Drogen mithabe. Zum Glück haben sie letztendlich auf das Einräumen verzichtet und das kleine naive Mädl (mit einem Traum im Gepäck) weiterfahren lassen. Nach diesem Aufeinandertreffen war ich echt fertig.

Zu allem Übel ist dann die 1. Fähre (Skutvik-Svolvaer) geschlossen, denn sie fährt nur im Sommer. Hätte ich mich wohl ein bisschen besser vorbereiten müssen. Ich muss also zur nächsten Fähre (Bognes-Lodingen) fahren. Ich wollte aber unbedingt noch auf die Lofoten kommen und somit bin ich schnell dahin gedüst. Auf der Fähre habe ich für Vivi Barfuß gearbeitet und so die Stunde gut genutzt.

Es war bereits dunkel, als ich auf den Lofoten ankam und auch hier erwarteten mich Straßen voller Schnee und zusätzlich noch der typische Wind. Ich bin dann ziemlich schnell gefahren und habe erst am nächsten Tag im Hellen gesehen, dass das ganz schön halsbrecherisch war. An dem Abend wurde ich dann auch gleich von meinen ersten Nordlichtern begrüßt, als ich mich dann wieder todmüde auf einem Parkplatz (kurz vor Svolvaer) schlafen gesetzt ;-) habe.

#2 - Ankunft auf den Lofoten

Tag #7 4.3.2023

Als ich aufwache, bemerke ich schnell, dass es mich oder besser mein Auto auf dem Parkplatz eingeschneit hat. Ich schaufle mein Auto frei und wage einen übermütigen Versuch, die Auffahrt rauf zufahren. Aber ich sehe schnell ein, dass das nicht funktionieren wird und ich im schlimmsten Fall dort steckenbleibe und dem Räumfahrzeug im Weg herumstehe. Ich fahre also zurück und warte geduldig auf den Räumdienst. Alexandra hatte mich vorgewarnt, dass der März oft der schneereichste Monat auf den Lofoten ist. Nach 1 ½ h warten kam dann zum Glück der Räumdienst und hat mich befreit.

Meine SMS an Alexandra: “Es ist zwar Samstag, aber darf ich trotzdem vorbeischauen?”

Antwort von Alexandra: “Ja, klar, komm vorbei!”

Und so haben wir uns ein paar Stunden später persönlich kennengelernt und ich durfte gleich in den Wohnwagen einziehen, der dann den nächsten Monat mein Zuhause sein sollte. Auf dem Weg bin ich noch in Henningsvaer vorbeigefahren.

Tag #8 5.3.2023

Alexandra hat mich wunderbar „aufgefangen“ in meinem Blindflug nach Norwegen (ohne Wohnung, ohne festen Job) ;-) und so sind wir am nächsten Tag über 4 Stunden mit den Hunden um den See spaziert und sie hat mir die eine oder andere Geschichte von anderen deutschen Auswander:innen erzählt. In den ersten Tagen funktioniert das Internet im Wohnwagen nicht und das ist auch gut so, denn so musste ich nach meiner viel zu schnellen Anreise einfach mal abschalten und Ruhe geben. Die Spaziergänge in Kvalnes, Bostad und Umgebung und die tollen Gespräche waren besser als immer auf Social Media zu versumpfen.

Tag #16 13.3.2023

Das Wetter auf den Lofoten ist immer wieder wie ein Überraschungsei - Sonne am Morgen, Schneesturm am Vormittag und dann wieder Sonne am Abend - alle 5 Minuten anderes Wetter. Ich finde das super.

Wir sind viel mit den Hunden unterwegs und das ist wunderbar, um auf andere Gedanken zu kommen.

Tag #17 14.3.2023

Heute war ich in Ballstad unterwegs. Eines der noch aktiven Fischerdörfer auf den Lofoten. Ich mag es sehr gern und fahre inzwischen auch im Rahmen meiner Touren für Lofoten Gaver og Brukskunst immer wieder dahin.

Meine Schneeketten sind kaputtgegangen, denn sie sind nur für 50 km/h bestimmt und ich bin immer 60 km/h gefahren. Außerdem hat es immer wieder schneefreie Fahrbahn und somit war es nur eine Frage der Zeit. Ich bin dann ohne weitergefahren, denn irgendwie habe ich in den letzten Tagen schon bisschen ein Gefühl bekommen, wie ich fahren muss. Aber man sieht hier jeden Tag ein/ zwei (meist Miet-) Autos im Straßengraben liegen. Die müssen dann mit Traktoren wieder herausgezogen werden. Ich habe im März bewusste die schmalen Seitenstraßen gemieden, um die Gefahr im Graben zu landen zu minimieren.

Tag #20 17.3.2023

Henningsvaer - wunderbares Licht, aber krasser Sturm. Ich habe das Auto auf einem Parkplatz außerhalb vom Ort stehen lassen, denn ohne Schneeketten wäre ich die zwei Brücken eh nicht raufgekommen. Es hat mich dann fast von der Brücke geweht. Aber das Licht war ein Traum und wenig los.

Tag #21 18.3.2023

Wieder eine wunderbare Tour in Klein Ramberg. Dort stehen im Winter viele einsame Häuser, denn es ist nur im Sommer bewohnt.

Tag #23 20.3.2023

Ich mache mich auf den Weg nach Narvik, wo ich am 21.3. meine Anmeldung beim UDI machen möchte. Die Fahrt nach Narvik dauert ca. 4 Stunden und das bei super Wetter. Kurz nach dem Einchecken im Hotel, wo ich gerade 3 Nächte bezahlt habe, lese ich meine E-Mails und sehe die krankheitsbedingte Terminabsage des UDI. Ich habe sofort eine E-Mail geschrieben, mit Bitte um einen Ersatz-Termin, da ich extra von den Lofoten hierhergefahren bin.

Tag #24 21.3.2023

Obwohl ich noch keine Antwort vom UDI hatte, bin ich trotzdem einfach mal hingegangen.

Dort erwartete mich dieses Schild und so bin ich einfach schnurstracks ins Skatetatten im Nebengebäude gegangen und zum Glück dort auf einen Engel getroffen. Ein netter älterer Herr hat mir dann meine D-Nummer gegeben und somit einiges erleichtert. Am Abend hatte ich dann eine E-Mail im Postfach - mit einem Ersatz-Termin im UDI für morgen (22.3.) 12 Uhr.

Tag #25 22.3.2023

Um 12Uhr bin ich also beim UDI bzw. bei der Polizei in Narvik. Die Dame kannte sich nicht wirklich aus, hat nur alles runter gelesen, den Tourguide-Vertrag nicht akzeptiert und mich somit MIT NICHTS wieder weggeschickt. Zum Glück war ich am Tag vorher selbst aktiv geworden und hatte meine D-Nummer schon.

Ich bin dann auch gleich zur Bank gegangen, um mein norwegisches Bankkonto zu beantragen (dauert mit D-Nummer ca. 2 Monate - am 22.5.2023 war es dann so weit). Am Abend habe ich dann ein bisschen für Vivi und ihr Onlinebusiness gearbeitet.

Tag #27 24.3.2023

Nusfjord - mein erster Besuch in diesem Fischerdorf, das schon mehr ein Museum als ein aktives Fischerdorf ist. Sehr schön, so im Schnee und mit wenigen Besucher:innen. Der Winter-Kabeljau (Stockfisch) baumelt, frisch aufgehängt, an den Gestellen herum und das Café ist sehr gemütlich und lädt zum Verweilen ein.

Tag #31 28.3.2023

Wieder ist wunderbares Wetter und die Sonne scheint. Und so geht es heute nach Reine und Hamnoy. Außerdem habe ich ein Telefon-Interview mit der Dame vom Museum in A. Leider ist das eine Stunde Fahrt von Leknes aus und somit nicht meine erste Wahl.

Tag #32 29.3.2023

Um 10Uhr habe ich meine erste (noch Last-minute gebuchte) Huskytour bei einer anderen deutschen Auswanderin. Zum Glück hatte ich die Nummer von Alexandra, denn online waren alle Termine für die Saison schon weg. Bei blauem Himmel und Sonnenschein düsen wir mit den Huskys über den Schnee. Es ist wunderbar und sicher nicht das letzte Mal, dass ich sowas mache.

Tag #34 31.3.2023

Nach 2 Sturmtagen stecke ich knietief im Schnee als ich aus dem Wohnwagen steige und bekomme Nachrichten aus Österreich, dass meine Bilder auf Instagram ja wirklich sehr schön sind, aber sie keinen Schnee mehr bräuchten Ende März. Dem stimme ich nicht zu, denn die Lofoten sind so wunderschön im Schneemantel. Auch heute stürmt es wieder den ganzen Tag und die ganze Nacht.

Tag #37 3.4.2023

Ich habe ein Face to face Gespräch im Wikingermuseum. Auch hier hätte ich ohne Auto eine Stunde Weg mit dem Rad. Das muss ich mir noch überlegen. Heute kann ich in die Wohnung in Gravdal einziehen und endlich, nach einem Monat auf den Lofoten, meinen Kofferraum und somit meinen halben Haushalt ausleeren. Danach fahre ich zu Michaela und Jochen (zwei weitere deutsche Auswanderer), denn ich werde eine Woche auf ihre Katze und die Hühner aufpassen. Nicht ohne vorher doch noch im Schnee steckenzubleiben. Einen Monat bin ich ohne durch die Schneelandschaft gefahren und dann passiert es mir bei Tauwetter vor Alexandras Haus. Zum Glück konnte sich mich dann rausziehen.

Tag #40 6.4.2023

Meine erste Trainee-Tour mit Nordic Gateway und mit Veronika. Auch von ihr hatte mir die Alexandra schon erzählt :-). Neben dem Guiden fährt sie Taxi und einen Tag vorher hatte ich dem örtlichen Taxiunternehmen eine Mail geschrieben, die sie gelesen hat. Da sind wir während eines Plauschs in der Mittagspause drauf gekommen. Fürs Taxifahren braucht es aber leider auch bessere Norwegisch-Kenntnisse als ich derzeit habe.

Tag #41 7.4.2023

Meine 1. Onlineberatung in Norwegen. Die Resonanz war sehr gut und auch Human Design kam wieder zur Sprache, obwohl eine physiotherapeutische Beratung gebucht war.

Tag #42 8.4.2023

Ich bekomme erste Möbel für meine neue Wohnung - von einem alten Ehepaar, das für den Hausverkauf das Haus ausräumen muss. Ich bekomme die ganzen Sachen (Gästebett, Regale, Bücher usw.) für wenig Geld und darf das Geld überweisen, sobald mein norwegisches Konto online ist. Die Dame musste also noch fast 2 Monate auf ihre Zahlung warten. Sie war sehr geduldig mit mir.

#3 - Fahrt in den Süden - letzte Schritte und Wohnungsübergabe in Graz 

Tag #46 12.4.2023

Meine Zeit bei Michaela und Jochen ist zu Ende und um 13Uhr Gespräch unterzeichne ich noch meinen Tourguide-Vertrag mit ArcticGuideService. Danach fahre ich in Richtung A, wo ich um 19Uhr Fähre die Fähre von Moskenes nach Bodo nehme, um wieder in den Süden zu fahren, denn es gibt ja noch einiges zu erledigen.

Am nächsten Tag fahre ich von 6-20 Uhr, mit 2 Stunden Pause, bis Sundsvall/ Schweden durch. Alexandra hat mich als Rennsemmel bezeichnet ;-). Das trifft es wohl ganz gut, denn ich bin jedes Mal in 4 Tagen von den Lofoten bis nach Graz und andersrum gefahren.

Tag #48 14.4.2023

Heute fahre ich von 6Uhr - 16:55Uhr - um 17Uhr schließt der Strand Campingplatz :-) Ich schlafe im Auto auf der Isomatte und schalte auch gleich einige Anzeigen bei Willhaben, damit ich in Graz viel erledigen kann in den ersten Tagen.

Tag #49 15.4.2023

Ich hatte die Fähre um 7:30Uhr gebucht und war schon um 5:30Uhr ca. dort. Nach 2 Stunden (zur Abfahrtszeit) kam die Absage dieser Fährfahrt. Vorher hatte ich, zu allem Übel, auch noch meine Autobatterie geleert, weil ich die Sitzheizung hab laufen lassen. Dummerchen ich! Zum Glück wurde mir mal wieder geholfen und so hat ein älterer, nicht englisch sprechender, schwedischer Mann mir Starthilfe gegeben. Die Abfahrt hat sich dann zum Glück nur um ein paar Stunden verschoben und so ging es um 15Uhr los.

Beim Autofahren habe ich meinem Human-Design-Reading vom Sommer 2020 gelauscht. Dort habe ich schon vom Haus auf den Lofoten gesprochen, wusste aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie ich das machen soll. 3 Jahre später bin ich schon einen großen Schritt weiter und lebe ich bald auf den Lofoten. Das Haus braucht sicher noch ein bisschen, aber ich träume weiter :-).

Tag #50 16.4.2023

Um 23Uhr bin ich zurück in Graz, nachdem ich am 12.4. am Abend um 19Uhr auf den Lofoten die Fähre genommen habe. Ich sag nur Rennsemmel :-).

Tag #51 17.4.2023

Besichtigung meines Caddy + Probefahrt am Abend - genau dieser Herr hat ihn letztendlich (später im Mai) dann auch gekauft. Ich habe noch die bunte Wände in meiner Wohnung übermalt und war heilfroh, dass ich nicht ausmalen musste. Außerdem habe ich noch Löcher in der Wohnung gekittet und bin schon einige Dinge (über Willhaben) losgeworden.

Tag #52 18.4.2023

Treffen mit Aylin und der Austausch über einen geplanten gemeinsamen Kurs. Ich profitiere immer sehr von unserem Austausch und freue mich schon, wenn wir das auch über die Distanz beibehalten können.

Tag #53 19.4.2023

Start meiner 5-tägigen Deutschland-Familienrunde.

Tag #61 27.4.2023

Jetzt weiß ich mal wieder, was „auf den letzten Drücker“ bedeutet, denn einige der letzten Möbel wurde ein paar Stunden vor der Wohnungsübergabe abgeholt. Ich musste sie verschenken, denn sonst wäre ich sie natürlich nicht on time losgeworden. Ein letztes Mal zum Friseur um die Ecke, dann noch schnell Heizung und Strom abmelden und dann war die letzte Nacht in Graz gekommen.

Tag #62 28.4.2023

Finally die Wohnungsübergabe! Die Küche muss ich noch mal nachputzen, wenn ich die gesamte Kaution zurückhaben möchte. Das tue ich natürlich gern und somit bekomme ich ein paar Tage später alles zurück 😊 und extra noch 300 Euro fürs Hochbett 😊 Das ist fast wie Weihnachten, denn mit dem Geld hätte ich nicht gerechnet.

Tag #65 1.5.2023

Letztes Mal in Graz und ein letztes Mal Yin Yoga im Feelfree bei Christine. Das werde ich vermissen und hoffe, dass ich auf den Lofoten etwas ähnliches wiederfinde. Ich schlafe im Auto auf der Isomatte und freue mich auf alles was kommt.

Tag #67 3.5.2023

An diesem Tag heißt es Auto einpacken in Kapfenberg. Die zweite Hälfte meines Haushalts wollte ja auch noch nach Gravdal/ Norwegen in die neue Wohnung. Und ich sage dir, diesmal habe ich wirklich jeden Millimeter ausgefüllt. Außerdem habe ich den Radlträger von meiner Schwester geliehen und so kann ich auch mein Rad mit in den Norden nehmen. Auf der Fähre macht das preislich keinen Unterschied (das habe ich vorher extra noch nachgeschaut). Ein paar Sachen habe ich noch verschenkt, denn es war einfach kein Platz mehr im Auto. Meine Gedanken waren schon wieder bei der Grenze und dem Grenzbeamten, der gern Autos ausräumt ;-).

Bye bye Steiermark!

#4 - 2. Fahrt in den Norden 

Tag #71 7.5.2023

Fahrt durch Deutschland - natürlich wieder zur Ines und wie immer super nett getratscht bei einem Gläschen Wein.

Tag #72 8.5.2023

12Uhr gemütlich die Fähre Rostock-Trelleborg (28.2. 1.Mal) mit Sushi an Bord, noch ein ganzes Stück gefahren, 22:22 ins Bett

Tag #73 9.5.2023

4:30Uhr geht es an diesem Morgen los. Ich fahre wieder nach Sundsvall auf den First Camping(platz). Nachdem ich ja bei dieser Fahrt ein bisschen netter zu meinem Körper sein wollte, habe ich mir ein Zimmer genommen und den Rest des Tages einfach gechillt, nachdem ich schon im 15Uhr angekommen bin.

Tag #74 10.5.2023

Am nächsten Tag bin ich dann von Sundsvall bis nach Bodo gefahren und hatte zum Glück keinerlei Kontrolle an der Grenze (es war derselbe Grenzübergang wie Anfang März). Ich konnte es gar nicht glauben und danach einfach nicht aufhören zu lächeln.

Tag #75 11.5.2023

Ich habe dann in Bodo die Fähre um 00:15 genommen und war um 5:55 in meinem Bett in Gravdal, nachdem ich das Auto noch ausgeräumt hatte. Denn ich wollte ja an diesem und in den nächsten Tagen Möbel holen und besorgen. Alexandra hatte mir schon ein Bett besorgt. Danke dafür :-).

Am Abend war ich dann mit Michaela in der Borge Kirche zum Chor. Da sind einige Deutsche dabei und ab September kann ich dann auch mitmachen. Darauf freue ich mich schon.

Alle sagen „Velkommen hjem“ („Willkommen zu Hause“) - das ist voll süß. Alle in der Steiermark meinten auch - “Du machst das schon.”. Gut, wenn dein Umfeld positiv ist, wenn man selber ab und zu ins Zweifeln kommt. Aber kein Wunder bei so einem Schritt in die Veränderung.

Tag #77 13.5.2023

Es geht mal wieder nach Svolvaer mit Alexandra. Wir gehen in Kabelvag zum Flohmarkt und vorher darf natürlich das obligatorische Sushi-Essen in Svolvaer nicht fehlen.

Beim Flohmarkt wurde am Ende dann alles verschenkt und so bin ich bin ein paar tollen Klamotten heimgekommen :-). Ich habe dann noch bei Alexandra meinen Flug für Ende Mai gebucht und sie hat mich zum Glück auf eine grandiose Idee gebracht: “Schau doch mal Bodo als Zielhafen an.” Ich hatte mich in den letzten Wochen irgendwie auf Leknes und Graz eingeschossen und das war so kurzfristig dann schon sehr teuer (über 600 Euro). Und so habe ich letztendlich einen Flug 10 Tage später von Wien nach Bodo (über Helsinki und Bergen) für 272 Euro gefunden. Sehr cool und mal wieder gut, dass ich „gewartet“ oder es „so lange vor mir her geschoben“ habe - das hat am Ende immer einen guten Grund - wie sich da wieder gezeigt hat.

#5 - letzte Fahrt in den Süden - Autoübergabe und Abmeldung 

Tag #79 15.5.2023

Nach nur 5 Tagen auf den Lofoten geht es für mich wieder in Richtung Süden, denn das Auto hat schon mehr oder weniger einen neuen Besitzer. Ich habe mir gleich noch ein E-Bike gekauft, damit ich trotzdem gut herumkomme, auch wenn der Wind mal wieder heftig weht hier oben.

In den letzten 5 Tagen habe ich mehr weiter bekommen als manchmal in 5 Wochen - viele Möbel – neu und gebraucht - Wohnung ist schon fast wohnlich, obwohl ich vor 5 Tagen (bei meiner Ankunft) vor lauter Kartons nicht mal gehen konnte.

Zum Glück habe ich nochmal nach der Abfahrtszeit der Fähre geschaut. Ich dachte nämlich, dass sie um 1Uhr ablegt, aber das war die Bodo Zeit. Und so ging es schon um 20:30Uhr in Moskenes los - aber ich habe es zum Glück noch früh genug gecheckt.

23:30Uhr sind wir in Bodo und ich fahre (wie immer) noch ein Stückchen - ca. 2 Stunden und ich bin wieder genau am selben Parkplatz gelandet wie am 12.4. - nur mit viel weniger Schnee.

Tag #80 16.5.2023

Ich fahre um 7:30Uhr los - bis 15:30, dann gönn ich mir ne Runde Schlaf und fahre noch mal von 17:30 - 22:22Uhr. Auf dem Parkplatz hab ich dann meinen „Platz“ verloren und bin weitergefahren - aber nur, weil was Besseres nachkommen durfte ;-), wie so oft. 

Tag #81 17.5.2023

Am 17.5. ist Nationalfeiertag in Norwegen. Diesmal kann ich leider nicht live dabei sein, aber das ist in Ordnung, denn ich werde das ja jetzt öfter erleben. Da geht es mir ein bisschen, wie mit den Polarlichtern im Winter. Ich stelle mich nicht bei -15 Grad draußen hin, wenn ich weiß, dass ich das jetzt öfter sehen werde.

Die Nacht habe ich dann am Myrellestrandcamping, 150 km vor Trelleborg, verbracht. Das war sehr fein und gleich am Strand.

Tag #82 18.5.2023

Trotz Feiertag hat die Pizzeria in der Nähe Trelleborg offen und die Abfahrtszeit der Fähre hat sich auch nach hinten verschoben, denn die Pizzeria macht erst um 15Uhr auf und die Fähre sollte eigentlich schon um 15:45 Uhr abfahren (hat sich auf 16:30 verschoben). Da habe ich aber Glück gehabt.

Nach ein bisschen Ostsee-Luft schnuppern, geht es natürlich wieder zur Ines nach Kirch Rosin.

Tag #83 19.5.2023

Am nächsten Tag heißt es Ausschlafen, dann ein bisschen Co-working bei Ines, weil ich inzwischen von überall aus arbeiten kann :-). Am Abend sitzen wir, wie schon so oft, am Inselsee mit einem guten Glas Rotwein bzw. einem Bier in der Hand.

Tag #84 20.5.2023

Ich fahre zu meiner Schwester nach Falkensee, um den Radträger wieder abzuliefern. Sie hat mir sogar noch eine Lofoten-Radkarte vom Dussmann geholt. Danke dafür :-) 

Tag #85 21.5.2023

Ich fahre, wie so oft sonntags, durch Deutschland, denn ich halte den Verkehr innerhalb der Woche (mit den LKWs einfach nicht aus). Noch ein Besuch bei Mama in Chemnitz und dann geht es wieder nach Kapfenberg. Ich räume das Auto wieder ein (hatte ja alle Sitze rausgenommen, um so viel wie möglich mitnehmen zu können) und mache ihn für die Übergabe am nächsten Tag fertig.

Tag #86 22.5.2023

Autoübergabe um 15Uhr. Nach 4 Jahren gebe ich dieses tolle Auto ab. Auch das ist leicht, weil ich mich eigentlich schon vor einem Jahr “verabschiedet” habe, als ich gehört habe, dass es 15.000 Euro kosten würde es mit nach Norwegen zu nehmen.

Ein paar letzte Einkäufe und die Nacht verbringe ich bei Harry & Vali in Graz, wo ich dann am nächsten Tag in den Zug nach Wien steige.

#6 - Auf in die neue Heimat

Tag #87 23.5.2023

Um 10Uhr habe ich einen Termin im Magistrat, um mich endgültig abzumelden. Auch die SVS ist mit Ende Mai gekündigt und hat noch 6 Wochen Notfallschutz. Und um 13.25Uhr sitze ich im Zug nach Wien-Flughafen. Der Flug von Wien nach Helsinki verläuft problemlos. Es gibt leckeren Blaubeersaft an Bord. Die Nacht (oder besser die 10 Stunden Aufenthalt) verbringe ich bewusst nicht irgendwo sitzend in der Schalterhalle, sondern im GLO Hotel Airport. Du kannst es stundenweise mieten und mit unterschiedlichen Kojen. Ich hatte die kleinste, mit Klo am Gang, und habe für 6 Stunden 90 Euro gezahlt.

Tag #88 24.5.2023

Morgens um 7.10 Uhr hebt der Flieger in Helsinki ab und ich mache mich auf nach Bergen - meinem zweiten Stopp auf dem Weg in den Norden. Auch hier habe ich 10 Stunden Aufenthalt. Leider macht Bergen seinem Namen alle Ehre und es regnet - wie (druchschnittlich) 239 weitere Tage im Jahr. Also bleibe ich lieber am Flughafen und arbeite, dann geht es noch weiter nach Bodo.

Ich muss zwar überall warten, aber das ist voll in Ordnung - vor allem für den Preis (272 Euro Wien - Bodo, mit 2x Umsteigen). Sowas ist mir um einiges lieber als zu wenig Zeit und dann die ganze Zeit Stress im Körper, ob es sich bloß alles ausgeht. Da darf auch kein Flieger Verspätung haben oder sonst irgendwas passieren.

Ich war sehr froh, als ich dann endlich in Bodo stand. Jetzt konnte nicht mehr allzuviel passieren - glaubte ich zu dieser Zeit ;-). Zur Fähre kann man übrigens laufen, denn das ist nicht so weit vom Flughafen.

Tag #89 25.5.2023

Um 00:15Uhr sollte die Fähre ablegen - nur leider fällt die Fähre wegen schlechtem Wetter aus und so muss ich die Nacht im SmartHotel in Bodo verbingen.

Tag #90 26.5.2023

Auch am nächsten Tag fährt um 16:45Uhr KEINE Fähre. Meine nächste Chance ist am 27.5. um 00:15Uhr. Ich nutze die Zeit im Hotel zum Arbeiten.

Tag #91 27.5.2023

Ich komme um 4 Uhr in Moskenes an und muss noch bis ca. 6 Uhr warten, bis der erste Bus kommt. Leider sind sie nicht immer an die Fährzeiten angepasst. Ich fahre vorbei am Rambergtroll und komme endlich wieder in Gravdal an. Nun kann ich mich ausschließlich auf mein neues Leben konzentrieren. In den letzten Wochen und Monaten schwirrten immer wieder Gedanken zurück nach Graz, weil es noch so einige unerledigte oder noch nicht erledigte Dinge gab.

Ich habe ein Auto bis August, was mich sehr freut. Danach werde ich mir wohl ein eigenes kaufen. Aber mal schauen, was sich ergibt.

 
 
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Marilyn Monroe - die Norma, die zur Ikone wurde

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Reisebericht: Allein durch Norwegen - Anreise mit dem Auto