Die verschiedenen Arten der Selbstfürsorge

 

Selbstfürsorge ist etwas, dass man zurzeit an jeder Straßenecke hört und liest. Es ist schnell dahergesagt, aber eigentlich ist es eine Menge “Arbeit” sich wirklich gut um sich selbst zu kümmern. 

Das fängt ja schon damit an, dass wir mal darauf achten sollten, wie wir mit uns selbst den ganzen Tag sprechen. Es geht weiter damit, wie wir uns und unseren Körper behandeln und wertschätzen. Weiter geht es darum, wie ich gute Grenzen im Außen ziehe, damit eben niemand mich und meinen Körper “verletzen” kann. 

In einem meiner neusten Bücher “Tarot für dich”* von Noemi Christoph habe ich eine schöne Aufteilung gefunden, die ich mir hier herausnehmen möchte. Noemi unterteilt die Selbstfürsorge dabei noch mal in verschiedene Bereiche. 

#1 Körperliche Selbstfürsorge

Oft sehe ich die Mütter völlig übermüdet, aber sie “funktionieren” trotzdem und sehen dabei oft noch blendend aus. Die Natur hat der Frau schon sehr viel Kraft mitgegeben, um die “Aufgabe” der Geburt und der ersten Monate zu bewältigen. Eine Zeitlang geht das sicher gut, aber früher oder später wäre es wichtig, wieder für ausreichend Schlaf zu sorgen. Dann schläft mal der Papa mit den Kindern und mal die Mama - sodass immer wenigstens ein Elternteil genug Schlaf bekommt. Denn früher oder später führt so ein Zustand zu Übermüdung, die Menschen sind ausgelaugt und antriebslos. Das sollte kein Dauerzustand sein. 

Genügend Schlaf

Also sorge für genügend Schlaf, auch wenn es für den Anfang nur eine durchgeschlafene Nacht in der Woche ist. Schlaf ist ein Grundbedürfnis des Körpers. Wenn du keine Kinder hast, ist es sicher leichter für dich auf einen gesunden Schlaf zu achten. 

Ich bin oft viel zu spät ins Bett gegangen und habe dann endlos in den Vormittag hineingeschlafen. Das mache ich heute immer noch gern, aber ich versuche immer öfter vor Mitternacht schlafen zu gehen, denn um diese Zeit sind sonst die Stress-Hormone aktiv und das beeinträchtigt dann wieder den Stoffwechsel und somit die Gesundheit. 

Regelmäßige Bewegung

Auch das ist ein nicht zu unterschätzendes Thema, an das ich mich immer wieder selbst erinnern darf.  Vor allem, wenn gerade alles zu viel scheint, wirkt ein Spaziergang im Freien oft Wunder. Du bekommst den Kopf frei und kommst mal aus der angespannten Situation heraus. 

Jede:r mag dabei andere Sportarten und das ist auch in Ordnung so. Ich habe in meinem Leben schon viele Sportarten ausprobiert und bin jetzt beim Yin Yoga hängengeblieben. Für mich eine wunderbare Möglichkeit, den Kopf freizubekommen. Ich werde mir hoffentlich bald ein E-Bike kaufen und dann auch wieder die Berge runterdüsen. E-Bike deshalb, weil ich nicht so gern rauf radel, aber die Abfahrt mag ich sehr. Hätte ich vor einigen Jahren auch nicht gedacht 😉. 

Eine individuelle gesunde Ernährung

Ich bin nie mit irgendwelchen Diät-Programmen klargekommen, weil ich mir ungern etwas verbieten lasse 😉 (und das betrifft nicht nur meine Ernährung). Somit habe ich viele Sachen schnell wieder abgebrochen.

Jetzt lasse ich mich gerade von einer Freundin unterstützen und merke, dass ich immer genau zum falschen Zeitpunkt abgebrochen habe, nämlich immer dann, wenn der Darm gerade dabei war sich zu verändern und zu heilen. Ich habe aber noch keine Ergebnisse gesehen, vor allem nicht auf der Waage und habe wieder aufgegeben. Sehr schade im Nachhinein, aber jetzt bin ich ja ein bisschen schlauer. 

Keine Ahnung, was mich dieses Mal durchhalten lässt - vielleicht ist es die gute Unterstützung von Jasmin, dass es so gut wie keine Verbote gibt und ich viele Möglichkeiten habe. Wenn ich also mal eine Sache vergesse, dann habe ich ja immer noch 4-5 andere Empfehlungen, denen ich im Laufe des Tages nachkommen kann. 

Fragen für dich:

  • In welchem Bereich braucht mein Körper gerade Unterstützung?

  • Was kann ich tun, um besser zu schlafen?

  • Welche (alten) Gewohnheiten sollte ich fallen lassen, um meinen Körper zu unterstützen?

  • Wie kann ich fitter werden?

#2 Emotionale Selbstfürsorge

Puh Gefühle zeigen oder wahrnehmen und dann auch noch drüber reden war für mich früher immer ein Alptraum. Ich hatte immer das Gefühl, dass ich einfach keine Worte dafür kenne oder finde. Das hat mich gestresst und mich schlecht fühlen lassen. Deshalb fand ich auch Vipassana so klasse, weil ich eine körperliche und emotionale Verbesserung gespürt habe, ohne dass ich groß mit wem reden musste. Im Laufe der Jahre bin ich aber darauf gekommen, dass Reden schon auch einen Sinn hat. Ich persönlich finde dabei aber die Kombination aus Körperarbeit und Gesprächen sehr angenehm. Das habe ich mit Somatic Experiencing gefunden und nutze es jetzt seit einigen Jahren für mich und meine persönliche Weiterentwicklung. 

Gefühle wahrnehmen

Mir fällt immer öfter auf, dass die Mehrheit der Menschen versucht, die eigenen Gefühle zu kontrollieren, inklusive mir selbst. Weinen in der Öffentlichkeit geht doch nicht, was sollen die Leute von mir denken. Was für ein Blödsinn. Jede Emotion darf sein und möchte auch den nötigen Raum haben. 

Vor allem wir Frauen unterdrücken oft unsere Emotionen, um nicht schwach zu wirken oder anderen Menschen nicht zu nahezutreten oder mit unseren Gefühlen zu belasten. Damit muss man schon selber klarkommen, denkst du dir vielleicht auch öfter. Nein, musst du nicht. Du darfst deine Emotionen spüren, ihnen Raum geben und mit einer Person deines Vertrauens darüber sprechen. 

Viele Erkrankungen haben ihren Ursprung in der Unterdrückung der eigenen Meinung oder der eigenen Gefühle. Bei der Wahrheit/ Meinung ist es vor allem die Schilddrüse, die irgendwann streikt und nicht mehr mitmachen mag (“Ich darf meine Wahrheit nicht sprechen.”). Bei den Gefühlen können z.B. Verdauungsprobleme (“Etwas schlägt mir auch den Magen.”) oder Rückenschmerzen bis hin zu Bandscheibenvorfällen auftreten (“Für wen verbiege ich mich die ganze Zeit?”). 

Ich persönlich denke, dass die meisten Erkrankungen ihre Ursache in der Psyche haben. Es gibt sicher auch viele Dinge, die wir von unseren Ahnen und früheren Generationen mitbekommen haben. Aber das sollte keine Ausrede sein, im HEUTE nicht aktiv zu werden und alte Gewohnheiten und Glaubenssätze zu verändern. Wenn ich immer so weiter tue, wie bisher, dann wird sich auch nichts ändern. Im Gegenteil, irgendwann macht dein Körper einfach nicht mehr mit. Reha ist um einiges langwieriger, aufwendiger und teurer als die Prävention. Das hat unser Gesundheitssystem leider noch nicht verstanden. 

Gefühle annehmen

Nimm dich und deine Gefühle an, so wie sie gerade kommen wollen. Das betrifft vor allem Menschen mit einem definierten Emotionszentrum. Wenn du nicht weißt, wovon ich spreche, dann schau mal bei meinen Human Design Artikeln vorbei. 

Begrüße die emotionale Achterbahn deines Lebens und reite auf den emotionalen Wellen. Alles darf genauso sein, wie es eben jetzt gerade ist. Du bist genau richtig so, wie du bist und wenn wir uns immer mehr so annehmen können, wie wir eben sind, können wir ein erfüllteres und vor allem gesünderes Leben leben. 

Gefühle aussprechen

Das ist heute noch meine größte Baustelle - ich wollte zuerst Problem schreiben, aber das klingt so negativ und als hätte ich es selbst zu verantworten. Aber das stimmt ja nicht, denn ich musste die Worte und Gefühle ja tief aus meinem Inneren hervorkramen und lernen sie in Worte zu fassen. Wie gesagt, da bin ich noch mittendrin. Ich kann im täglichen Leben wunderbar sagen, was ich mag und was nicht mag, aber wenn mir eine Person zu nahe kommt und es darum geht meine Bedürfnisse in einer Beziehung zu benennen, bekomme ich kein Wort heraus. Ich bin selbst fasziniert, wie das zusammengeht, aber ich sag dir, es hat bisher wunderbar funktioniert 😂 - nur will ich das nicht mehr. Also gehe ich den Ursachen auf den Grund und versuche dieses Thema für mich zu klären. 

Mein Chiron und damit die größte Wunde im Leben besagt: “Ich muss meine Körperlichkeit und meine Leidenschaft unterdrücken.” Chiron wird zwar in der Astrologie als die größte Wunde beschrieben, birgt aber auch das größte Wachstumspotenzial für uns persönlich, wenn wir uns dieser Sache stellen und sie verändern (lernen).  

Selbstliebe 

Davon habe ich letztens schon in einem anderen Artikel geschrieben. Für mich war es bis vor kurzem nahezu unmöglich, mich selbst zu umarmen. Immer wieder wurde mir gesagt: umarme dich selbst, gib dir selbst das, was du als Kind nicht bekommen hast usw. Mein Hirn hat das schon verstanden, aber mein körperlicher Widerstand war extrem und so habe ich das immer wieder vor mir hergeschoben. 

Seit einiger Zeit funktioniert es und ich mache es immer mal wieder. Aber das war ein hartes Stück Arbeit, sag ich dir 😂. Ich habe mir auch eine Gewichtsdecke besorgt, denn auch die kann ich gut nutzen, um mich selbst besser zu spüren.

Viele Selbstverletzungsrituale (eine:r ritzt, andere knabbern an ihren Fingern oder Nägeln,...) haben genau hier ihre Ursache - man spürt sich nicht genug und tut alles dafür, um den eigenen Körper zu spüren.

Fragen für dich:

  • Welche Gefühle möchten von mir mehr gesehen und honoriert werden?

  • Wo darf ich mehr Mitgefühl für mich selbst entwickeln?

  • Wie kann ich mir und meiner Gefühlswelt etwas Gutes tun?

  • Welche Botschaft haben meine Gefühle an mich? 

#3 Soziale Selbstfürsorge

Seit Dezember 2020 haben wir einen Wechsel in der Grundstimmung der Welt. Die letzten 200 Jahren waren wir in einem Erdzeitalter, wo es um Besitz und Haben ging. Seit 2020 sind wir in einem Luftzeitalter und somit geht es nicht mehr so sehr um das Haben, sondern um das SEIN. In den nächsten Jahren werden Gemeinschaften einen ganz anderen Stellenwert bekommen. 

Gemeinschaft leben

Für mich eine schöne Vorstellung, obwohl ich gar nicht so der Typ für eine große Gruppe bin. Aber es gibt Gemeinschaften ja in allen Formen und Größen. Die Idee, sich mit Gleichgesinnten zusammenzutun, ist wunderbar und bereichernd für die eigene Persönlichkeit. Jede:r tut, was er oder sie gut kann, wird dafür honoriert und kann ein gutes Leben führen. 

Auch in der digitalen Welt werden Gruppen einen größeren Stellenwert bekommen. Werde ich deshalb morgen eine Facebook-Gruppe eröffnen? Nein, aber ich habe es im Hinterkopf und das Vertrauen, dass ich genau spüren werde, wenn die Zeit dafür gekommen ist. 

Wer tut mir gut und wer tut mir nicht gut?

Du bist der Durchschnitt der 5 Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst. Suche dir also deine Umgebung gut aus, vor allem wenn du ein undefiniertes Selbst hast. Ups schon wieder Human Design dazwischen gerutscht 😉. Na ja, vielleicht war es ja auch ein klein bisschen Absicht. Human Design fasziniert mich einfach und hat auf viele meiner Fragen eine Antwort. Mir hat es schon sehr geholfen, mein Leben und meine Beziehungen besser zu leben. 

Fragen für dich:

  • Was brauche ich gerade von meinen Freund:innen, meiner Familie und der Gemeinschaft allgemein?

  • Wovon darf ich mir selbst mehr geben?

  • In welchen Bereichen darf ich mir Unterstützung holen?

  • Wie kann ich mich selbst unterstützen?

#4 Mentale Selbstfürsorge

Wissen erweitern und Neues lernen

Ich selbst habe mich früher sicher oft mit “unnützen” Dingen beschäftigt und versuche heute immer mehr den Fokus zu finden und mich nur mit Wissen einzudecken, was mich auch in meiner persönlichen Entwicklung weiterbringt. 

Sei also sehr selektiv mit dem, was du in deinem Kopf hineinlässt 😉. 

Hilfe suchen, wenn notwendig

Vor allem wir Frauen glauben, dass wir immer alles allein schaffen müssen. Bloß nicht um Hilfe bitten. Das könnte einem ja als Schwäche ausgelegt werden. Auch hier stecken oft unsere vorherigen Generationen dahinter - die Trümmerfrauen nach dem Zweiten Weltkrieg, die ohne ihre Männer klarkommen mussten, haben unmögliche Dinge möglich gemacht, sind über sich hinausgewachsen und haben sich wahrscheinlich selten beschwert, weil es eh nichts gebracht hätte. Aber wir sind jetzt nicht mehr im Krieg (außer mit uns selbst 😉) und deshalb darfst du auch um Hilfe bitten und Hilfe annehmen. 

Hast du gerade einen Spruch von deiner Oma oder deiner Mutter im Kopf, den du als Kind hunderte Male gehört hast? 

“Über die eigenen Gefühle spricht man nicht!”

“Wer schön sein will, muss leiden.”

“Nur wer hart arbeitet, ist etwas wert.”

Diese Liste könnten wir endlos weiterschreiben. Aber noch mal, wir leben heute in einer anderen Zeit und dürfen die Dinge auch anders machen. 

Fragen für dich:

  • Was brauche ich gerade für meine mentale Selbstfürsorge?

  • In welchem Bereich darf ich mehr lernen?

  • Wie kann ich meine mentale Gesundheit unterstützen?

  • Wer oder was steht mir im Wege?

#5 Spirituelle Selbstfürsorge

Spirituelle Praxis

Für mich ist Spiritualität sehr vielseitig. Es kann alles sein, woraus du Kraft und Energie schöpfen kannst. 

In letzter Zeit lausche ich immer wieder verschiedenen Tarot- und Orakelkartenlegungen und bin fasziniert, wie ich gefühlt immer zur richtigen Zeit den richtigen Impuls bekomme. Natürlich richte ich mein Leben nicht danach aus, aber es bestärkt mich in der einen oder anderen Sache weiterzugehen oder eben auch nicht. 

Auch die Astrologie hat eine große Faszination für mich. Das war schon immer so. Früher ging es allerdings nicht über die Sternzeichendeutung hinaus, aber heute tauche ich immer tiefer in die Möglichkeiten und Dimensionen ein. Heute Abend ist der zweite Abend meines Astrologie-Anfängerkurses und ich bin schon sehr gespannt, was ich heute Neues lernen werde. 

Auch Human Design fällt für viele wahrscheinlich unter Spiritualität, weil es ja in den 80er Jahren gechannelt wurde und somit vielleicht nicht wissenschaftlich belegt werden kann. Aber ich sage dir, es ist besser als jeder Persönlichkeitstest 😉 und kann neben all dem auch viele Inputs für den Beruf liefern. Im folgenden Artikel kannst du nachlesen, warum ich Human Design liebe.

Schattenarbeit

Die Begegnung mit den eigenen Schatten(themen) ist einer der wichtigsten Schlüssel für die persönliche Weiterentwicklung. Wer sich nicht mit den eigenen Themen beschäftigen will, wird sich sicher schwerer tun, Konflikte im persönlichen oder beruflichen Leben aufzulösen. 

Wer im Dramadreieck gefangen ist und immer wieder entweder Opfer, Held:in oder den Bösewicht spielt, tut sich schwer wirklich weiterzukommen im Leben. Ich werde noch einen eigenen Artikel über das Dramadreieck schreiben. 

Wenn du die Ursachen für dein Scheitern oder auch deine Stagnation im Außen suchst, wirst du lange suchen, denn nur DU selbst kannst dich und dein Leben nachhaltig verändern. Dafür brauchst du niemanden im Außen. Das schließt nicht aus, sich von Zeit und Zeit Unterstützung zu holen, aber den eigentlichen Weg musst du selbst gehen, das kann dir niemand abnehmen. 

Fragen für dich:

  • Wie ist mein Verhältnis zur Spiritualität?

  • In welchen Bereich darf ich mich mehr öffnen?

  • Welche Schatten wollen von mir betrachtet werden?

  • Was ist die Botschaft des Universums für mich und meine weitere Entwicklung?

Wenn dir die eine oder andere Form der Selbstfürsorge noch schwerfällt, dann liegt es sicher auch an fehlenden Grenzen, Selbstzweifeln, der fehlenden Vision für das eigene Leben, alten Glaubenssätzen, die du mit dir herumschleppst und die einfach nicht mehr dienlich sind

Für mich ist Human Design und die Astrologie ein wunderbares Tool, um dich selbst besser kennenzulernen. Eigenschaften, für die du dich immer geschämt hast und es vielleicht noch immer tust, können zu deinen größten Stärken werden. Glaub mir, ich habe es selbst erlebt. 

 
 
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Monatsrückblick Februar 2022: Klarheit und Entspannung

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#12von12: Februar 2022 - ein Tag in meiner neuen Welt